Qualität / eHealth

3 Minuten

Cornelis Kooijman, Leiter Ressort Qualität/eHealth

Qualität / eHealth

Eine einheitliche Sprache für die Abklärung in unterschiedlichen Settings

Die wertvollen Erfahrungen bei der Erarbeitung des interRAI CMHSchweiz waren für die Ausgestaltung des interRAI HCSchweiz hilfreich. Das Instrument konnte dreisprachig fertiggestellt werden und mehrere Software-Anbieter wurden bereits zertifiziert. Dem Update vom RAI-HC zum interRAI HCSchweiz steht nichts mehr im Weg.

Anfang 2019 wurden den Software-Anbietern die Unterlagen für die Umsetzung des Instruments interRAI HCSchweiz in Deutsch, Französisch und Italienisch übergeben. Das Instrument besteht aus insgesamt ca. 250 Items. Das Dokument «Administrative Daten und Angaben» (ADUA) wird durch das Formular «Stammdaten und Angaben» (SDA) abgelöst. Das neue Formular wird im Rahmen der Anmeldung einer Klientin / eines Klienten ausgefüllt, damit minimale demografische Angaben zur Person vorhanden sind, auch wenn aufgrund der Ausgangssituation keine Abklärung mit einem interRAI-Instrument erfolgt. Wird anschliessend die Situation doch mit einem interRAI-Instrument eingeschätzt, so werden die bei der Anmeldung erhobenen Daten automatisch ins interRAI-Formular überführt.

Die elektronische Umsetzung der interRAI-Instrumente ist aufwendig. Spitex Schweiz hat 2019 die Software-Anbieter dabei unterstützt, Anregungen und Änderungswünsche geprüft und Fragen bei der Umsetzung geklärt. Bis Ende 2019 konnten bereits vier Software-Anbieter die Integration des interRAI HCSchweiz-Moduls in ihre Spitex-Software zertifizieren lassen. Fünf Software-Anbieter haben das interRAI CMHSchweiz elektronisch integriert. Anfang 2020 werden weitere folgen und ab 2020 werden die ersten Spitex-Organisationen den Bedarf mit Unterstützung des interRAI HCSchweiz abklären. Dies ist möglich, weil die nötigen Unterlagen zum Instrument, das Handbuch und die Abklärungshilfen jeweils dreisprachig erarbeitet und in gedruckter Form und als eBook vorliegen und die interRAI-Ausbildner/innen für die Update-Kurse vorbereitet sind. Im Weiteren hat Spitex Schweiz an der Erarbeitung eines eLearning-Tools mitgewirkt. Dieses dient den bereits ausgebildeten RAI-HC-Anwender/innen als Updateschulung zum interRAI HCSchweiz. Das eLearning-Tool wird in Deutsch ab 2020 angeboten. Imad Genf wird ein eigenes eLearning-Instrument in Französisch erarbeiten.

Um die Spitex-Fachpersonen in der Erstellung der individuellen Pflegeplanung zu unterstützen, hat eine Arbeitsgruppe von Pflegewissenschafterinnen unter Einbezug von Spitex Schweiz eine Zuordnungsliste für die Abklärungshilfen und die NANDA-I-Pflegediagnosen erstellt. Die Pflegefachpersonen erhalten so eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl der nötigen Pflegediagnosen.

Eine eigens dafür erstellte neue Website www.spitex-bedarfsabklaerung.ch in Deutsch und Französisch umfasst alle relevanten Informationen rund um die Bedarfsabklärung in der Spitex. Sie dient Fachpersonen der Nonprofit- und der privaten Spitex, interRAI-Schulungsanbieter/innen, Softwareanbietern aber auch Vertreter/innen von Bund, Kantonen und Gemeinden als Orientierungshilfe rund um die Bedarfsabklärung in der Spitex.

Neue Qualitätsindikatoren

Im Rahmen des NFP74-Projekts «Bessere Daten zur Qualität in der häuslichen Pflege (Spitex)» wurden neue, auf dem Abklärungsinstrument interRAI HCSchweiz basierende Qualitätsindikatoren getestet, mit Spitex-Fachpersonen besprochen und festgelegt. Im folgenden Jahr werden diese Qualitätsindikatoren weiter definiert, um sie auf der Ebene Organisation aus dem Datenpool HomeCareData berechnen zu können.

Das EPD kommt

Im Jahr 2020 wird das elektronische Patientendossier für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Auch im Jahr 2019 hat Spitex Schweiz zum vierten Mal an der Erhebung des eHealth-Barometers mitgemacht. Die teilnehmenden Nonprofit-Spitex-Organisationen stehen dem Thema eHealth und Digitalisierung offen gegenüber. Die Organisationen setzen schon seit einiger Zeit auf mobile Geräte, wie beispielsweise Tablets oder Smartphones. Die bisher genutzte elektronische Pflegedokumentation deckt immer mehr Aspekte (wie beispielsweise die Pflegeplanung oder die Vitalzeichen) ab.