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Thomas Heiniger, Präsident Spitex Schweiz

Editorial

Das ambulante Setting wird immer wichtiger

Die Spitex ist da. Überall. Sie pflegt, unterstützt und sie erleichtert vielen Menschen das Wohnen in den eigenen vier Wänden. Damit trägt sie zu unserem Wohl bei. So erstaunt es wenig, dass die Spitex im «Gemeinwohlatlas» der Universität St. Gallen 2019 erneut einen Spitzenplatz belegt. Die Spitex schneidet ausgezeichnet ab und nimmt den zweiten Platz ein, hinter der Rega und vor allen andern. Diese Auszeichnung erfüllt uns mit Stolz und ist sowohl Motivation als auch Bestätigung für die tägliche hochstehende Arbeit unserer Mitarbeitenden bei den Klientinnen und Klienten zu Hause, in den Organisationen und in den Geschäftsstellen und Vorständen der Verbände.

Die Spitex ist nicht nur ethisch gesellschaftlich wertvoll, sie ist auch aus ökonomischer Sicht wertvoll. Denn ambulante Pflege und Unterstützung zu Hause sind in der Regel wesentlich günstiger als stationäre Aufenthalte. Der Grundsatz «ambulant vor stationär» hat nicht nur Auswirkungen auf den akutmedizinischen Bereich, sondern beeinflusst ebenfalls die ambulante Pflege. So widmet sich die Spitex verstärkt auch jüngeren Menschen. Eine deutliche Zunahme der Klientinnen und Klienten unter 64 Jahren ist zu beobachten. Ausserdem verändert sich aufgrund der Priorisierung der ambulanten Leistungen auch das Angebot der Spitex: Palliative Care, Onkologiepflege, Kinderspitex, Psychiatrie-Dienste, Wundpflege und vermehrt Nachteinsätze gehören heute zu den Leistungen.

Seit Jahren steigen die Zahlen der betreuten Personen kontinuierlich – 2018 wurde ein neuer Höchstwert erreicht: Fast 370 000 Menschen nahmen Spitex-Leistungen in Anspruch. Spitex ist das starke verbindende Glied in der Versorgungskette und lässt ein möglichst normales Leben auch in anspruchsvollen Situationen zu.

Ich bin überzeugt, dass das Wohl der Klientinnen und Klienten direkt mit dem Wohl der Spitex-Mitarbeitenden zusammenhängt. Nicht nur die Leistungen der Spitex werden immer wichtiger, sondern auch die Leistenden der Spitex: die Mitarbeitenden – und mit ihnen und für sie die Organisation als Arbeitgeber. Spitex-Organisationen müssen attraktive Arbeitgeber sein, wenn sie motivierte Arbeitnehmende gewinnen und behalten wollen, die hochstehende Arbeit leisten.

In diesem Sinne möchte ich ganz besonders unseren fast 40 000 Mitarbeitenden in den Basisorganisationen danken, die tagtäglich zuverlässige, fachlich und menschlich ausgezeichnete Arbeit in der ganzen Schweiz – überall für alle – leisten. Und ich danke allen, die dafür den guten Rahmen bilden: den Kantonalverbänden und ihren Exponenten, dem Bundesamt für Sozialversicherung, den Sponsoren und Spendern und allen Mitarbeitenden der Geschäftsstelle. Es braucht alle für eine Spitex für alle. Danke für das Wohlwollen, die Unterstützung und das Vertrauen.

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